Mein Bilger - Bilger-Bier

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Bilger, das war in meiner Kindheit, ich bin Jahrgang 1961, einfach ein anderer Begriff für Bier. An fast jeder Gaststätte prangte das Bilger Logo, Bilger war einfach überall.
Besonders erinnere ich mich an die Ferien bei meinen Großeltern in Gottmadingen. Abends vom Bett aus sah man in der Ferne die Brauerei mit den Schriftzug Bilger-Bier, immer im Wechsel “Bilger” und “Bier”, dabei entstand das Wort Bier wie von Zauberhand aus dem Wort Bilger, in dem ein Glas einige Buchstaben abzudecken schien. Das legte natürlich nahe, dass richtiges Bier nur von Bilger stammen konnte!
Auch während den übrigen Ferien begleitete mich Bilger. Das Bilger-Bier wurde im Leiterwagen vom Getränkehändler geholt. Ab und an brachte auch mein Onkel, der bei Bilger arbeitete, einen Kasten mit dem Auto vorbei.
Für mich gab es zu diesem Zeitpunkt noch kein echtes Bier, aber auch hier war Bilger zur Stelle mit dem “Kinder-Bier” sprich Sonnenmalz. Nie wieder hat mir ein Malzbier so gut geschmeckt.
Und als ich gebannt die Mondlandung verfolgte freute ich mich besonders über den Astronauten-Bierdeckel von Bilger.
Erinnerungen habe ich auch noch daran, wie ich im Selbstbedienungsrestaurant immer die Kronkorken, die sich am Flaschenöffner ansammelten, in einer Tüte verstaute. Wichtig waren mir hier nicht die Kronkorken an sich, sondern die 6 Gloria Punkte die sich darauf befanden. Hierfür konnte man dann schöne Sammelbilder erhalten. Noch heute steht ein solches Buch mit Sammelbildern bei mir im Regal: Heidi mit den Bildern aus dem gleichnamigen Film. Selbst einen übrig gebliebenen Kronkorken konnte ich kürzlich bei Aufräumarbeiten noch finden.

Unsere Holz-Bauklötze waren während einem Großteil meiner Kindheit in einem Bilger-Karton verstaut, dieser war, Dank seiner Stabilität, für diesen Einsatz ideal.

Meine ersten Bierversuche waren dann auch mit Bilger verbunden als ich so etwa mit 13 Jahren auch einmal am Bier meines Opas kosten durfte. Freilich schmeckte es mir zu diesem Zeitpunkt noch nicht und ich blieb lieber beim Malzbier.
Das mit Bilger ging sogar so weit, dass unser Teddy-Bär, aus welchen Gründen auch immer, “Andreas Bilger” hieß!
Die Trauer in der Familie war dann auch groß, als das Bilger-Bier zuerst in Donaueschingen gebraut wurde und dann wenig später vom Markt verschwand.
Anfang der 1970er Jahre konnte mein Opa noch einige alte Holzfässchen von der Brauerei ergattern. Aus diesen wurden Blumenkübel gefertigt. Nur ein Stück hat überlebt, dies ziert heute meine Hausbar.

In der Folgezeit ersetzte zwar das Fürstenberg Bier das Bilger-Bier, jedoch trauerten besonders meine Großeltern lange dem Bilger-Bier, mit dem diese ja über viele Jahrzehnte verbunden waren, nach. Beide, würden sie noch leben, hätten sich sicher gefreut, dass seit 2014 wieder das Bilger Stümple gebraut wird.

Weitere Erinnerungen gibt es auch in dem Heftchen der Fökuhei Arbeitsgruppe, siehe unter Downloads.


Bilger privat

Meine ganz persönlichen Erinnerungen an Bilger

Andreas Bilger
 
 
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